Sammelstelle Vorhelm wog gesammelte Metalldeckel für guten Zweck
TÖNNISHÄUSCHEN Michael Brinkkötter hätte nicht gedacht, dass die starken Ergebnisse der Vorjahre noch zu steigern wären. Doch der Leiter der Kronkorken-Sammelstelle Vorhelm staunte am Freitagabend nicht schlecht, als ihm Wiegemeister Jan Hendrik Bücker die stolze Zahl von 4872,7 Kilo vermeldete. „2020 waren es immerhin 3905 Kilogramm und 2019 genau 3315“, zog er den Vergleich.
Woher all die Kronkorken stammen, weiß der Vorhelmer gar nicht so genau. „Viele stellen mir ihre gesammelten Metalldeckel anonym vor die Tür“, sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung. „Manche sammeln sogar an ihren Urlaubsorten.“ Donnerstagabend kamen schon sieben prallgefüllte Stoffsäcke und mehrere Kisten im Kapellendorf an. Am Morgen des Wiegetages sammelten sich weitere Kisten, Tüten und Kartons vor dem Landgasthof Tönnishäuschen, auf dessen Tenne am späten Nachmittag die Waage zur Ermittlung des Jahresergebnisses in Betrieb genommen wurde. Der dort ansässige Förderverein „Kulturgut Samson“ hatte nicht nur die Räumlichkeiten für die Wohltätigkeitsaktion zur Verfügung gestellt, sondern ebenfalls ein Jahr lang Kronkorken gesammelt. Im Gegenzug stiftete die Brinkkötter-Truppe Glühwein für alle Besucher. Und die kamen ab 17 Uhr in großer Zahl, so dass sogar noch der Grill angefeuert wurde. Der Erlös ging dabei an das „Kulturgut“.
Seit Jahren beteiligen sich die Feuerwehr-Löschzüge aus Ahlen, Vorhelm und Sendenhorst sowie deren befreundete Nachbarschaften, Vereine und zahlreiche Privatpersonen an der Aktion des Liesborners Ingo Petermeier, der den Altmetallwert der kleinen Deckel jeweils an die Darmkrebshilfe der Felix-Burda-Stiftung spendet. Dabei bricht auch er immer wieder den eigenen Rekord, den er sich jedes Mal schriftlich belegen lässt. Dass die Sammelstelle Vorhelm an diesem wiederholten Erfolg einen gewichtigen Anteil hat, weiß Petermeier ganz genau.
Die Aufgabe des Wiegemeisters hatte in diesem Fall Jan Hendrik Bücker übernommen, da Ronny Pälmke ausnahmsweise nicht an der Waage stehen konnte. „Wir steigern uns jedes Jahr“, stellte er beim Blick in die Statistik fest.
„Ihr seid einfach klasse“, ließ er am Abend noch ausrichten und in der eigens für die Sammelstellen eingerichteten „Whatsapp“-Gruppe gab?s zahllose Lobbekundungen per „Daumen hoch“.
„Leider kann Ingo heute selbst nicht dabei sein“, bedauerte Michael Brinkkötter. Aber er will sich schon in Kürze mit den besagten 4872,7 Kilogramm auf den Weg nach Liesborn machen, wo sich die riesigen Kronkorken-Behälter aus ganz Deutschland bereits über Monate hinweg stapeln.
Bild und Text:Christian Wolff | AZ