„Beat-Club“ im „Kulturgut Samson“

Smoke im Kulturgut - SamsonSmoke Foto: Martin Janzik

„Smoke“ bringt Gänsehautmomente und ganz viel Gefühl

Egal, ob ein kerniges „Halbstark“ oder ein sanftes „Sylvia’s Mother“: Die Band „Smoke“ bietet eine musikalische Gefühlspalette der Extraklasse. Das Konzert im „Kulturgut Samson“ kam beim Publikum bestens an.

Es sind diese besonderen Abende, die zeigen, warum Musik mehr ist als nur Unterhaltung – sie ist nicht selten auch Erinnerung, Gefühl, pure Nostalgie. Genau das bewies die Ahlener Band „Smoke“ am Samstagabend im historischen „Kulturgut Samson“ in Tönnishäuschen.

Etikette trifft auf Fachwissen

Mit viel Leidenschaft, handwerklichem Können und einer Portion frechem Charme brachten die fünf Musiker die großen Hits der 1960er und 1970er Jahre so authentisch auf die Bühne, dass viele im Publikum spürbar in eine aufregende Zeit zurückversetzt wurden. Mit weißen Oberhemden zeigten die Musiker nicht nur Etikette, sondern auch musikalisches Wissen aus einer Zeit, die auch für sie selbst prägend gewesen ist.

Smoke im Kulturgut - Samson

Peter Feldhaus Foto: Martin Janzik

Schon der Auftakt mit „Halbstark“ – diesem deutschen Rock-’n‘-Roll-Klassiker, der eine ganze Generation geprägt hat – setzte den Ton für den Abend. Leadsänger Axel Ronig erinnerte in seiner Anmoderation daran, dass genau dieser Song auch der erste war, der 1965 im „Beat-Club“ aufgeführt wurde. Die legendäre Fernsehsendung für junge Leute bildete auch das Motto für das dritte Konzert der „Smoke“-Truppe in der Alten Schänke Samson.

Smoke im Kulturgut - Samson

Jupp Steffens Foto: Martin Janzik

Doch es war „Sylvias Mother“, dieser melancholische Song über verlorene Liebe und telefonische Abschiede, der die Stimmung im Saal schlagartig veränderte. Plötzlich war es still. Die Zuhörer lauschten gebannt im Kerzenschein, während Axel Ronig die Geschichte mit einer rauchigen, gefühlvollen Stimme erzählte. Gänsehautmomente – nicht wegen perfekter Technik, sondern wegen Echtheit und Emotion.

Überraschungsgast am Mikrofon

Doch „Smoke“ kann nicht nur gefühlvoll. Mit „Massachusetts“ von den Bee Gees brachte die Band den Saal zum Mitsingen, bevor es mit „Sorry Susanne“ zu einem besonderen Höhepunkt kam: Christian Wolff, Gründungsmitglied und Schriftführer im „Kulturgut“-Förderverein, betrat als Überraschungsgast die Bühne. Nicht als Organisator, sondern als Leidenschaftssänger und bekennender Oldie-Fan, der den Song gemeinsam mit der Band performte. Die Chemie stimmte sofort, das Publikum jubelte – ein spontaner, berührender Moment, der den Abend unvergesslich machte.

Smoke im Kulturgut - Samson

Christian Wolff Foto: Martin Janzik

Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt mit „Cover of the Rolling Stone“, einem Song, der nicht nur wegen seines humorvollen Textes, sondern auch wegen seiner energiegeladenen Melodie für Begeisterung sorgte. Und als „Smoke“ schließlich „In Zaire“ anspielte, war die Menge nicht mehr zu bremsen.

Was diesen Abend darüber hinaus einzigartig machte, war die unglaubliche Begeisterung, mit der die Band vier Sets lang einen Hit nach dem anderen zum Leben erweckte. Es ist kein Zufall, dass „Smoke“ in Ahlen und der ganzen Region so bekannt und beliebt sind. Die Band ist längst mehr als nur eine Musikgruppe – sie sind lebende Legenden, die mit ihrer Musik eine echte Zeitreise in die 60er und 70er ermöglichen. Wer sie einmal live erlebt hat, weiß, warum ihre Auftritte so besonders sind.

„Solche Abende, die so viel Herz, Leidenschaft und echte Musik vereinen, sind heute selten geworden“, meinte Steven Tammen, der die Musiker bei ihrem Konzert passend abmischte. Umso schöner sei es, dass es mit „Smoke“ noch immer diese magischen Konzerte gibt – voller Leben, voller Gefühl. Für das kommende Jahr soll auf jeden Fall ein vierter Auftritt an dieser Stelle ins Auge gefasst werden. Mehr Infos unter https://smoke-beat.jimdofree.com.

Smoke im Kulturgut - Samson

Axel Ronig Foto: Martin Janzik

Bilder & Text:Martin Janzik/WN