Delegation zu Gast in Regensburg

Fürstin Gloria besiegelt Schirmherrschaft für das „Kulturgut Samson“

Ein historischer Tag für den Förderverein „Kulturgut Samson“: Gloria von Thurn und Taxis hat am Donnerstagnachmittag die Schirmherrschaft über das Projekt zum Erhalt der alten Hofanlage im Ortsteil Tönnishäuschen offiziell mit der Unterzeichnung der entsprechenden Urkunden besiegelt.

Klänge von „Kool and the Gang“ schallen am Donnerstag über das Gelände von St. Emmeram in Regensburg. Während die erfolgreiche Soulband aus den USA am Nachmittag den Soundcheck für ihren Auftritt am Abend bei den Schlossfestspielen von Thurn und Taxis absolviert, geht es in den Räumen der Hausherrin alles andere als unterkühlt zu.

Gloria von Thurn und Taxis empfängt ihre Gäste aus Westfalen warmherzig: Wilhelm Wienker, Ralf Budt und Christian Wolff sind als Vorstandsvertreter des „Kulturguts Samson“ eingeladen, die Schirmherrschaft der Fürstin für ihr großes Projekt per Unterschrift zu besiegeln. Heiko von Glinski (CDU), selbst Mitglied im Förderverein, vertritt dabei die Vorhelmer Ortspolitik und betont dabei, wie sehr allen Mitstreitern die Zukunft des geschichtsträchtigen Ortes im Münsterland am Herzen liegt, heißt es in einer Pressemitteilung.

Erinnerungen an Besuch im Juli 2018

Ein Stück Ahlener Stadtjubiläum im Schloss St. Emmeram: Als politischer Vertreter aus Vorhelm überreichte Heiko von Glinski eine Flasche „800-Jahre-Sekt“ an Gloria von Thurn und Taxis. Foto: Hofbildstelle Thurn und Taxis

„Die Stadt Ahlen und der Ortsteil Vorhelm stehen hinter dem Projekt ,Samson‘ und unterstützten es in vollem Umfang“, sagt er. Als Gastgeschenk überreicht Heiko von Glinski eine Flasche Sekt mit dem Logo des Stadtjubiläums „800 Jahre Ahlen“.
Der Ton ist durchweg freundlich und aufgeschlossen. „Ich kann mich noch gut an Ihren ersten Besuch bei mir erinnern“, sagt Gloria von Thurn und Taxis. Vor genau sechs Jahren und vier Tagen war erstmals eine „Kulturgut“-Delegation bei der Fürstin, um die Idee zur Rettung und Wiederbelebung des Hauses Samson vorzustellen.

Bezug zur deutschen Postgeschichte

Der Wunsch, die bekannte deutsche Adelsvertreterin als Partnerin zu gewinnen, begründe sich auf die lange Tradition des Landgasthofes als Poststation mit Pferdewechselstelle, wie Vorsitzender Wilhelm Wienker vor der Unterzeichnung erläutert. „Ihre Familie hat das Postwesen in Deutschland maßgeblich geprägt.“ Genau das soll langfristig auch in einer Dauerausstellung gezeigt, gar erlebbar gemacht werden.

Allerdings, gesteht Wienker im Gespräch, habe anfangs niemand wissen können, dass Erwerb und Sanierung tatsächlich klappen würden. „Inzwischen sind wir nicht nur Eigentümer, sondern haben bereits einige Bauabschnitte erfolgreich beendet.“ Mit der Hof- und Tennengestaltung gingen die Arbeiten aktuell munter weiter. Aufgrund dieser äußeren Umstände und des dichtgefüllten Terminkalenders der bekannten Frau habe die Beurkundung immer wieder verschoben werden müssen. „Gut Ding braucht eben Weile“, kommentiert es Ralf Budt.

Die Urkunde zur Schirmherrschaft wurde von Martin Hatscher handgemalt. Und zwar in zweifacher Ausführung, damit ein Exemplar in Tönnishäuschen und eines in Regensburg aufgehängt werden kann. Foto: Hofbildstelle Thurn und Taxis

Eine Urkunde bleibt im Schloss St. Emmeram

Dann wird es offiziell: Die Delegation breitet die vorbereiteten Dokumente aus. Die Schirmherrschaft besiegeln zwei handgemalte Urkunden mit den Wappen der Familie von Thurn und Taxis sowie der Gemeinde Vorhelm, flankiert durch Ansichten der St.-Antonius-Kapelle und des Landgasthofes als prägende Gebäude von Tönnishäuschen. „Ein Exemplar wird bei uns im Kulturgut dauerhaft aufgehängt, das andere verbleibt bei Ihnen im Schloss“, erklärt Wilhelm Wienker und lobt dabei die Arbeit des Vorhelmer Künstlers Martin Hatscher, der die Urkunden handgemalt hatte.

„Wenn wir die Hofsanierung abgeschlossen haben, möchten wir Ihnen gerne einmal die gesamte Anlage zeigen“, richtet sich der „Kulturgut“-Chef abschließend an die Fürstin. „Die Einladung nach Tönnishäuschen steht nach wie vor.“ Und Gloria von Thurn und Taxis ist sehr interessiert. „Das klingt gut. Ich schaue mir das alles sehr gerne an“, verspricht sie. „Ich gratuliere Ihnen noch einmal zum Erwerb dieses Kulturguts und freue mich über Ihr starkes Engagement.“

Feinabstimmung für Ortstermin in Westfalen

Schriftführer Christian Wolff überreicht zum guten Schluss ein künstlerisch gestaltetes Präsent und die Vereins-Delegation sagt freudig zu, nun in Ruhe in die Feinabstimmung zu gehen. „Wir halten Kontakt und bedanken uns für diesen Rückhalt“, so Ralf Budt. Noch am Abend, heißt es in der Pressemitteilung, meldet sich Bürgermeister Dr. Alexander Berger bei der Delegation in Regensburg und gratuliert zur Besiegelung.