Zwischen Frust und Hoffnung

Kulturgut Samson

Förderverein „Kulturgut Samson“ vor Abstimmung


-Ralf Steinhorst- Tönnishäuschen – Spannung und Frust beim Förderverein „Kulturgut Samson“. Vier Stunden vor Beginn der Jahreshauptversammlung war am Dienstagnachmittag förmlich ein Knistern zu verspüren, als Mitglieder des Fördervereins und weitere Unterstützer sich vor dem ehemaligen Landgasthof für eine TV-Reportage trafen.

Hintergrund: Der Förderverein sah sich auf einem guten Weg, die finanziellen Mittel für den Erwerb des Gebäudes bald aufbringen zu können (wir berichteten), bis sich in den vergangenen Wochen abzeichnete, dass die Eigentümerfamilie Schall-Riaucour sich mit den mündlich getroffenen Absprachen nicht zufriedengeben und einen höheren Kaufpreis einfordern würde. Für den Förderverein war das ein Affront. Zumindest sickerte durch, dass der Graf der Einladung zur Jahreshauptversammlung am Abend nachkommen würde. In einem Radiointerview ließ Philipp Graf Schall-Riaucour am Dienstag Gesprächsbereitschaft durchblicken. Etwas, was gut ankam bei den Akteuren. Waren die Gespräche zuletzt doch eingefroren.

Sauer waren die Aktiven gerade unter den Fördervereinsmitgliedern, dass ihre Leistung vom Haus Vorhelm nicht honoriert wird. „Wie würde das hier aussehen, wenn die Mitglieder nicht das Unkraut weggemacht hätten? Man könnte hier nicht stehen“, drückt Erhard Richard sein Unverständnis aus. Nicht nur das. Die Runde fing dann plötzlich an aufzuzählen, was der Verein zum Erhalt des Gebäudes beigetragen hat, als er noch den Objektschlüssel hatte. Dazu gehörten die Sicherung des Kamins, die Überprüfung der Stromleitungen, das Flicken von Wasserleitungen und auch das Gangbarmachen der Rolläden. Ganz zu Beginn stand über einen Meter Wasser im Keller, wusste Josef Remmert zu berichten. „Es wurde hier viel Energie reingesteckt, die man an anderer Stelle gut hätte gebrauchen können“, bilanzierte Ludwig Schulze Everding, der auch als Vorstandsmitglied im Heimatverein Vorhelm tätig ist.


„Ich fände es schade, wenn keine Einigung zustande kommen würde“, bedauerte Silke Büscher-Wagner, Vorsitzende des Vereins „Ahlener Stadtbildmacher“, die Situation und wünscht sich den Erhalt des Gebäudes. Das sei schließlich ein außergewöhnliches Bauwerk. Der Förderverein könne sich der Unterstützung der „Stadtbildmacher“ sicher sein. Dass ehrenamtliches Engagement nicht selbstverständlich sei, betonte Bernhardine Samson: „Wenn mitten im Ort so ein Objekt mit Leben gefüllt wird, dann prägt es die Dorfgemeinschaft.“


Die „Lokalzeit“ des Westdeutschen Rundfunks wird am Mittwochabend über den Disput berichten. Den Ausgang der Versammlung am Dienstagabend vermeldet die „Ahlener Zeitung“ in der Donnerstagsausgabe.

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