Gespräche werden fortgesetzt

Kulturgut Samson

Förderverein „Kulturgut Samson“

-Ralf Steinhorst- Tönnishäuschen – Der Förderverein „Kulturgut Samson“ macht vorerst weiter – und ist bereit, beim Kauf des alten Landgasthofes Tönnishäuschen gegenüber der Eigentümerfamilie von Haus Vorhelm Zugeständnisse zu machen. Bis spätestens Mitte März soll möglichst jedoch eine Einigung erzielt werden, entschied die Mitgliederversammlung am Dienstagabend in der Alten Schule.

Vorausgegangen war eine lange, teils emotional geführte Diskussion unter den rund 50 Anwesenden. Nach langem Ausloten der Möglichkeiten wurde der Kompromiss vorgeschlagen, auf die Streuobstwiese hinter dem Gasthof zu verzichten, sofern sie für den Verein nutzbar bleibe. 218 000 Euro seien dafür verfügbar, wobei das Gesamtangebot von 232 000 Euro weiterhin gelte.

Der Besuch der Eigentümerfamilie auf der Jahreshauptversammlung wurde von allen Seiten honoriert, gab jedoch wenig Anlass zur Hoffnung, dass der Förderverein vom Haus Vorhelm finanzielle Zugeständnisse zum Kauf des Areals erhält, die er bislang erwartet hatte. „Wir haben die Aufgabe, den über Generationen gewachsenen Besitz zu erhalten“, erklärte Wilderich Graf Schall-Riaucour. Daher seien „keine Geschenke“ zu erwarten und die geforderten Beträge gerechtfertigt.

Der Unmut einiger Mitglieder, dass die bislang erbrachten handwerklichen Leistungen am Objekt offenbar nicht im Kaufpreis honoriert werden, war dafür um so mehr spürbar. Bis zum März 2020 sollen nun griffige Gesprächsergebnisse her.

Nur einmal am Abend kam Entspannung auf, als Kassierer Ralf Budt von einer guten Kassenlage sprach. Da nur das Geschäftsjahr 2018 zur Prüfung anstand, waren die Eingänge von 2019 noch nicht berücksichtigt, doch Budt vermeldete bereits einige Zahlungen und Zahlungszusagen.

Mit einer Flut von Gelände-, Gebäude- und monetären Angaben umriss der Vorsitzende Willi Wienker die Ereignisse der vergangenen zwölf Monate. Zwei Jahre lang sei der Verein im Glauben gewesen, eine realistische Chance für den Erwerb der gesamten Anlage zu haben. „Mit diesem Kaufpreis, den wir dann erfuhren, hatte kein Vorstandsmitglied gerechnet“, zeigte er sich noch immer bestürzt über die Summe von 600 000 Euro, die am 25. Februar bekannt wurde. Um selbst eine Werteinschätzung zu bekommen, hatte der Förderverein im Juni ein Gutachten erstellen lassen, das einen Verkehrswert des Gesamtobjekts von 267 000 Euro, darunter 157 000 Euro für den bebauten Grundstücksteil, auswies.

Mitte des Jahres kam dem Vereinsvorstand die Idee, der gräflichen Familie zwei unbebaute Grundstücke gegenüber der Firma Stapel in Tönnishäuschen zum Tausch anzubieten. Die Familie zeigte sich einverstanden, vorausgesetzt vier Fragen zu möglichen Belastungen könnten geklärt und ausgeräumt werden. Zwei Punkte seien bis heute abgearbeitet, der Rest folge, so Wienker.

Am 13. November schließlich gab der Förderverein sein Angebot über 232 000 Euro ab. Dieses umfasste den Wert des Verkehrswertgutachtens abzüglich einer Differenz bei der Bewertung der Gebäudeteile. Nun müsse aber neu gedacht werden. Um die Diskussion nicht zu beeinflussen, verabschiedete sich die Eigentümerfamilie Schall-Riaucour nach diesem Sachstandsbericht.

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