Besuch der NRW-Stiftung am „Kulturgut Samson“

NRW Stiftung im Kulturgut

Hofraum bietet zusätzliches Potenzial

Mona Wehling kann sich sehr noch gut daran erinnern, wie sie vor fünf Jahren und drei Monaten schon einmal vor dem „Kulturgut Samson“ stand. Damals habe noch „an allen Ecken und Enden“ Sanierungsstau geherrscht, Heizung und Elektrik waren defekt und es sei unklar gewesen, ob der eigens gegründete Förderverein sein Ziel − Erwerb und Wiederbelebung des jahrelangen Leerstands − überhaupt erreichen würde. »Wir können uns sehr gut vorstellen, auch den Innenhof für Veranstaltungen zu nutzen.«

Ralf Budt, Vorstandsmitglied Inzwischen sind die Förderer nicht nur Eigentümer, sondern treiben dank mehrerer Förderprogramme und ganz viel Ehrenamt die Sanierung sichtbar voran. Elektrik, Heizung und Dach wurden wieder instandgesetzt oder sogar komplett erneuert. Daneben geht die Mitgliederkurve weiter nach oben.

„Das ist enorm, was Sie hier leisten“, freute sich die Leiterin der Abteilung Heimatund Kulturpflege der NRWStiftung am sichtbaren Baufortschritt an der denkmalgeschützten Anlage. „Ich hätte das damals nicht für möglich gehalten.“ Mona Wehling kam gemeinsam mit dem Stiftungspräsidenten Eckhard Uhlenberg nach Tönnishäuschen. Zum einen, um die bereits fertiggestellten sowie noch in Arbeit befindlichen Bereiche zu begutachten; zum anderen, um gemeinsam mit den Vertretern des gemeinnützigen Vereins mögliche weitere Förderfelder auszuloten.

Der „Kulturgut“-Vorsitzende Willi Wienker führte die Gäste aus Düsseldorf zunächst durch die einstige Pferdedeckstation des Landgestüts Warendorf, wo künftig auch Dauer- und Wechselausstellungen ermöglicht werden sollen. Die Zuwegung im Garten und der Innenhof zwischen den beiden Remisen, die gerade − nach Saal und Haupthäusern − ebenfalls ein neues Dach erhalten, sollen mit historischem Pflaster gestaltet werden. Die Baustoffe sind dank einer großzügigen Spende bereits vorhanden und werden bis zum Einbau auf der vereinseigenen Wiese zwischengelagert. „Das ist Granit − das hält ewig“, sagte Wienker bei der Materialbegutachtung mit seinem Vorstandskollegen Ralf Budt, der das zusätzliche Potenzial im rückwärtigen Bereich der Anlage schon vor dem inneren Auge sieht: „Wir können uns sehr gut vorstellen, auch den Innenhof für Veranstaltungen wie unseren Weihnachtsmarkt zu nutzen.“ Dort sei es nicht nur windgeschützt, sondern auch gemütlich. Alte Fotos zeigten, wie dort schon in den 1920er Jahren gekegelt wurde. Später fanden hier Schießwettbewerbe und Pferdezuchtschauen statt. Die Remisen böten genug Platz für Aufführungen und Stände in urigem Umfeld. „Deswegen wollen wir auch die Sanitärräume zur Hofseite, die seit mehr als 20 Jahren stillgelegt sind, wieder in Gang bringen.“

Eckhard Uhlenberg stimmte den Vorstandsvertretern im Anschluss an den Rundgang zu: „Hier ist ganz viel möglich.“ Ein entsprechender Antrag wird in Kürze vom Verein ausgearbeitet. „Und wir waren mit Sicherheit nicht zum letzten Mal hier“, meinte der Präsident.